Hab einen zauberhaften Tag, Nicole!
Kannst du Gefühlsblindheit – Alexithymie – bei deinen Mitmenschen erkennen?
Unter Gefühlsblindheit oder Alexithymie versteht man ein Persönlichkeitsmerkmal von dem im Schnitt 10 % aller Menschen betroffen sind. Betroffene Personen zeichnen sich durch ein gewisses Maß an Unfähigkeit aus, ihre eigenen Gefühle wahrzunehmen: Es gelingt ihnen meist nur über körperliche Symptome, die sie gelernt haben zu interpretieren.
Darüber hinaus können sie auch wenig bis gar nicht erkennen, welche Gefühle andere Menschen gerade haben, was sie bewegt oder beschäftigt, was sie erfreut oder worunter sie leiden.
Da auch 10 % aller Menschen hochsensibel und/oder hochsensitiv sind und damit sehr mitfühlend sind und auf zarte Gefühle gut reagieren können, scheinen Konflikte vorprogrammiert.
Welche Ursachen gibt es für Alexithymie / Gefühlsblindheit?
Gefühlsblindheit tritt meistens bereits in der frühen Kindheit auf. Hiernach bleibt sie bestehen und beeinflusst praktisch das gesamte spätere Leben des betroffenen Menschen, von dessen Sozialverhalten bis hin zu seiner Berufs- und Partnerwahl.
Es ist möglich, dass ein Elternteil oder sogar beide selbst schon alexithym sind.
Eine weitere mögliche Ursache stellen traumatische Erfahrungen dar. Diese haben sich oft zu einem frühen Zeitpunkt in der Kindheit ereignet und somit die emotionale Entwicklung beeinträchtigt.
In Bezug hierauf kannst du dir das Phänomen der Alexithymie als eine Art Schutzschild vorstellen. Die entsprechende Person musste schon so viele negative Dinge durchleben, dass sie irgendwann angefangen hat sich gegen besonders quälende, also besonders intensive, Emotionen abzuschirmen. Hierdurch ist sie nach und nach blind gegenüber allen stärkeren Gefühlen geworden. Klassische Beispiele für derartig schwerwiegende Traumata sind sowohl physischer, als auch sexueller Missbrauch.
Unterschiedliche Ausprägungsgrade der Alexithymie/Gefühlsblindheit?
Bei einer sehr schwachen Ausprägung können sich die daraus resultierenden Probleme im Minimalbereich befinden oder sogar komplett ausbleiben.
Bei besonders starken Fällen von Alexithymie sind sogar Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit möglich. Ursächlich hierfür ist die Tatsache, dass solche Gefühlsblinden keinerlei Verbindung zwischen ihrem Gefühlszustand und ihrer körperlichen Verfassung erkennen.
Dadurch sind sie häufig verwirrt, wenn es darum geht die Gründe bestimmter körperlicher Symptome auszumachen. Beispielsweise deuten sie typisches Herzklopfen nicht als Zeichen von Angst, sondern befürchten stattdessen ein ernsthaftes Herzleiden. Somit fällt es ihnen sehr schwer sichere Aussagen über ihren Gesundheitszustand zu treffen.
Ist Alexithymie ein problematisches Verhalten?
Alexithyme Menschen selbst empfinden dieses Persönlichkeitsmerkmal häufig nicht unbedingt als Problem. Und wie du dir vorstellen kannst, gibt ihnen das tägliche Leben manchmal recht. Schließlich können sich tatsächlich Situationen ergeben, in denen es erfolgversprechender ist, weniger emotional zu reagieren, ruhig zu bleiben und den Fokus so weit wie möglich auf die Sachebene zu legen.
Da sie sowohl die eigenen Gefühle, als auch die anderer Menschen gar nicht oder nur schwach wahrnehmen können, beginnen manche Gefühlsblinde sich gezielt an ihr soziales Umfeld anzupassen. So kann es dir beispielsweise passieren, dass, wenn eine alexithyme Person lacht, sie dies nur tut, weil der Instinkt ihr sagt, du erwartest genau das in jenem Moment. Sprichwörtlich kommt dieses Gelächter jedoch nicht „von Herzen“.
Um Problemen im sozialen Bereich aus dem Weg zu gehen, erweist sich diese Strategie der Anpassung häufig als erfolgreich. Allerdings wirkt das Auftreten der Betroffenen über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet relativ steif. Was in diesem Zusammenhang sehr stark auffällt, ist die häufig nur minimal ausgeprägte Gestik und Mimik.
Ihre Fokussierung auf das Sachliche sorgt außerdem dafür, dass Alexithyme häufig zu allem, was auf der menschlichen Fantasie beruht, wenig Zugang finden. Dessen Wert wird oftmals gar nicht erkannt und so etwas deshalb aufgrund seiner scheinbaren Nutzlosigkeit sogar abgelehnt. Folglich ist auch die Kreativität weniger ausgeprägt.
Für Hochsensible und Hochsensitive ist Gefühlsblindheit herausfordernd
Die Kommunikation zwischen Hoch-X-Menschen und Gefühlsblinden ist vielleicht vergleichbar, wie wenn Menschen mit völlig unterschiedlichen Sprachen aufeinander treffen und sehr wenig bis keine Ahnung von der Sprache des anderen haben.
Die Konflikte sind vorprogrammiert. Hier sind wir alle dazu aufgerufen, sehr achtsam und bewusst miteinander umzugehen, um gegenseitige Verletzungen zu vermeiden.
Wir freuen uns, wenn wir dir mit Hilfestellung beim Erkennen von Gefühlsblindheit geben konnten. Es macht das Leben für Hochsensible sehr viel leichter, wenn wir erkennen, dass das Gegenüber einfach nicht anders kann, als auf eine wenig empathische Art zu reagieren. Diese Erkenntnis kann dir viel Entspannung schenken.
Sonnige Grüße von
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